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Hersteller, Handel, Verbände

Markt
Montag, 20. Mai 2019, 21.00 Uhr, NDR Fernsehen
Die Tricks der Discounter
Die Discounter Aldi und Co. befinden sich im Wandel. Aus einfachen Filialen mit Waren auf Paletten werden jetzt große Trendmärkte. Neue Produkte erobern die Regale: bio, Gourmet, Fairtrade, dazu Brottheken und gut bestückte Weinregale.
Premium-Qualität, Fleisch aus "artgerechter" Haltung, Wein geschmückt mit prominentem Namen, und das alles zu besonders günstigen Preisen. Ist das überhaupt möglich? Oder wird den Kundinnen und Kunden dabei etwas vorgegaukelt?
Ein Kilo Rinderhack oder Nackensteak für knapp fünf Euro. Ist bei diesen Preisen eine artgerechte Haltung der Tiere überhaupt möglich? Wie gut ist das gerade neu eingeführte Fleischlabel zur Haltungsform der Tiere? Und hilft der QR-Code Verbraucherinnen und Verbrauchern wirklich, die Herkunft zu ermitteln?
Und was taugen die günstigen Backwaren aus den neuen Brottheken? Können Brot und Kuchen vom Discounter mit den Bäckereiprodukten mithalten?
"Markt"-Moderator Jo Hiller nimmt die Qualität der Discounterprodukte unter die Lupe, trifft Mitarbeitende von Aldi und Co., die unter dem Imagewandel leiden, und deckt mithilfe von Experten und Brancheninsidern die Tricks bei den Discountern auf.
Foto: NDR



Marke "Schneekoppe" jetzt auch bei Aldi Nord und Süd
Philipp Lahm als Markenbotschafter
Aldi stärkt sein Bio-Sortiment mit der Marke "Schneekoppe": Ab Anfang Mai bietet der Discountriese bundesweit 15 hochwertige Produkte in Bio-Qualität unter der bekannten Marke an. Teilhaber und Investor des Traditionsunternehmens Schneekoppe ist seit 2018 Ex-Fußballprofi Philipp Lahm, Weltmeister von 2014. Er unterstützt mit seiner Prominenz die Kooperation mit Aldi.
Insgesamt 15 Bio-Produkte unter der Traditionsmarke "Schneekoppe" sind ab 2. Mai 2019 im Bio-Regal von Aldi Nord und Süd zu finden. Damit baut der Discounter sein Standardsortiment im Bio-Segment weiter aus. Einige Artikel, die bislang als Aktionsware nur unregelmäßig im Angebot waren, sind ab sofort dauerhaft verfügbar. Apfelessig in den Varianten "klar" und "naturtrüb" ist komplett neu im Sortiment.
"Wir freuen uns, mit Schneekoppe einen Händler mit jahrzehntelanger Erfahrung im Naturkostbereich als langfristigen Kooperationspartner für uns gewinnen zu können", sagt Tobias Heinbockel, Geschäftsführer Category Management bei Aldi Nord. "Zu erschwinglichen Preisen bieten wir gut schmeckende Produkte in Bio-Qualität an, erweitern unser Angebot rund um das Thema bewusste Ernährung nochmals und können so noch mehr Kundinnen und Kunden dafür begeistern." Um das zu unterstützen, bietet Aldi alle Schneekoppe-Produkte zwischen 9. und 25. Mai vergünstigt zu einem Probierpreis an.

Mit Philipp Lahm, der seit 2018 Mit-Inhaber des Traditionsunternehmens Schneekoppe ist, gewinnt Aldi zudem einen prominenten Botschafter für das Thema "Bewusste Ernährung" hinzu. Zum Verkaufsstart wird der frühere Weltklassespieler vor allem als Markenbotschafter für Schneekoppe zu sehen sein - zum Beispiel in eigens produzierten TV-Werbespots und in verschiedenen Social-Media-Formaten. Doch dabei soll es nicht bleiben: Auch im Zusammenhang mit der Aldi Kampagne "Einfach besser leben" wird der Ex-Profi künftig eine tragende Rolle spielen. "Als ehemaliger Spitzensportler steht Philipp Lahm für einen gesunden Lebensstil. Gemeinsam mit ihm möchten wir Menschen für das Thema weiter sensibilisieren und zeigen, dass es hochwertige Bio-Produkte auch zu erschwinglichen Preisen gibt", so Lars Klein, Geschäftsführer Einkauf bei Aldi Süd.
Der Fußball-Weltmeister von 2014 ist natürlich überzeugt, "dass die Spieler im neuen Team gut zueinander passen", und er setzt sich dementsprechend hohe Ziele: "Schneekoppe ist eine Traditionsmarke, die seit jeher für bewusste Ernährung steht. Ich bin überzeugt, dass wir sie gemeinsam mit Aldi als Top-Discounter zu einer relevanten Marke für gesunde Lebensweise machen und damit den Lebensmittelmarkt nachhaltig verändern können." Und weiter: "Gesunde Ernährung muss für alle Menschen zugänglich sein - wir werden diese Brücke bauen."

Schneekoppe im Umbruch
Seit dem Engagement der Philipp Lahm Holding GmbH an dem ehrwürdigen Traditionsunternehmen im Jahr 2018 hat sich einiges im Hause Schneekoppe getan. Das Sortiment erlebt eine Produktbereinigung in Richtung Naturkost- und Bio-Marke: Ca. 50 Produkte, die für Schneekoppe strategisch nicht mehr von Bedeutung sind, wurden aus dem Sortiment genommen. Im Halbjahresbericht 2018 heißt es dazu: "Dieser Schritt war zwingend erforderlich, um die Marke langfristig und glaubwürdig als Marke für eine gesunde und zeitgemäße Ernährung zu positionieren." Und: "Wachstum zeigt sich in den Warengruppen Bio Naturkost, besonders bei den Spezial-Speiseölen. Mit dem neuen Sortiment Baby-Nahrung wurden in Deutschland wichtige Händler gewonnen."
Foto: obs/Aldi

Bitcom- und BVE-Umfrage zum Thema Ernährung 4.0:
Das digitale Zeitalter in der Food-Branche hat begonnen
Lebensmittel aus dem 3D-Drucker, intelligente Verpackungen zur Überprüfung der Haltbarkeit und die digitale Rückverfolgung der Produkte vom Teller bis zum Acker - bereits in zehn Jahren wird sich die Lebensmittelindustrie radikal verändern. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter mehr als 300 Unternehmen der Ernährungsindustrie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom und der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE). Demnach prognostizieren zwei Drittel der Unternehmen (68 Prozent) eine hundertprozentige Rückverfolgbarkeit bis zum Warenursprung dank digitaler Technologien wie Big Data oder Blockchain.
Auch Lebensmittel in der Losgröße 1, also individuell für den Verbraucher produziert, sehen zwei Drittel (65 Prozent) als verbreitetes Szenario im Jahr 2030. Knapp jedes zweite Unternehmen meint, dass der Verbraucher mittels intelligenter Lebensmittelverpackungen die Haltbarkeit überprüfen kann (46 Prozent). "Die Ernährungsindustrie ist bereits heute technologisch topaktuell aufgestellt", sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. "Mit Robotik, Big Data oder Blockchain wird die Branche nicht nur ihre Geschäftsprozesse weiter optimieren, sie steht vor einer echten Revolution." Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE): "Die Digitalisierung in der Lebensmittelproduktion wird nicht bei der Landwirtschaft aufhören, denn sie bringt für Unternehmen der ganzen Produktions- und Verarbeitungskette und auch für die Verbraucher ganz neue Dimensionen mit sich, etwa in Sachen Lebensmittelsicherheit. Wichtig ist nun, dass digitale Prozesse vom Acker bis zum Teller verzahnt werden. Das bringt den größten Nutzen für unsere Unternehmen, die gesamte Kette und den Verbraucher."

 
84 Prozent sehen Digitalisierung als Chance
Sieben von zehn Unternehmen (70 Prozent) sehen aktuell die Digitalisierung als große Herausforderung für die Ernährungsindustrie. Hohe Lohn- und steigende Produktionskosten (76 bzw. 74 Prozent), der zunehmende Marktwettbewerb (76 Prozent), steigende Verbrauchererwartungen und der Fachkräftemangel (je 73 Prozent) werden noch häufiger genannt.
Der Umfrage zufolge schätzt die große Mehrheit der Ernährungsindustrie (84 Prozent) die Digitalisierung zwar als Chance ein, allerdings sehen die Unternehmen noch große Hürden auf dem Weg dorthin. Beinahe neun von zehn Unternehmen (88 Prozent) meinen etwa, dass der Fachkräftemangel ein Hemmnis bei der Digitalisierung ist. Nur knapp drei von zehn Unternehmen (29 Prozent) haben ein eigenes Team, das sich ausschließlich mit Digitalisierung beschäftigt, einen Chief Digital Officer haben lediglich 3 Prozent der Unternehmen. 80 Prozent sehen die hohen Investitionskosten als Bremsklotz, 77 Prozent die mangelnde Praxisreife der Technologien und sieben von zehn Unternehmen (70 Prozent) die Gefahr der Spionage von Betriebsdaten. Minhoff: "Die Unternehmen sind bereit, in Digitalisierung zu investieren. Es fehlt aber an Fachkräften, um die digitale Transformation aktiv zu gestalten. Diesen Mangel gilt es zu beheben."
Denn die große Mehrheit sieht eine Vielzahl von Vorteilen durch digitale Technologien in der Ernährungsindustrie. Beinahe jedes Unternehmen (98 Prozent) erwartet durch die Digitalisierung verbesserte Prozesse und höhere Produktionseffizienz. Jeweils 9 von 10 prognostizieren eine verbesserte Qualität von Produkten und mehr Nachhaltigkeit (93 Prozent) sowie mehr Transparenz in den Prozessen (90 Prozent). Mehr als 8 von 10 denken, dass der Hersteller durch Digitalisierung näher an den Verbraucher rückt (81 Prozent) und eine flexiblere Arbeitsorganisation möglich wird (76 Prozent). Ein weiterer Vorteil ist den befragten Unternehmen zufolge die höhere Individualität von Produkten und Services (66 Prozent).

Zwei von drei Unternehmen nutzen digitale Lösungen
Immerhin sechs von zehn Unternehmen (60 Prozent) verfolgen bereits heute eine Strategie zur Bewältigung des digitalen Wandels und eine große Mehrheit der Unternehmen setzt auch schon digitale Technologien ein. Zwei von drei Unternehmen (66 Prozent) nutzen digitale Lösungen, jedes Vierte (25 Prozent) plant konkret den Einsatz und weitere 5 Prozent diskutieren ihn. Besonders häufig kommt Cloud Computing zum Einsatz (47 Prozent) bzw. ist in Planung (15 Prozent). Ebenfalls weit verbreitet sind Roboter (Einsatz: 38 Prozent, Planung: 27 Prozent) und Big Data (Einsatz: 22 Prozent, Planung: 13 Prozent). IoT in der Fabrik gibt es bei 18 Prozent der Unternehmen, 14 Prozent planen dies. Künstliche Intelligenz (8 Prozent) und Blockchain (3 Prozent) kommen dagegen bislang kaum zum Einsatz. Nur 15 bzw. 4 Prozent der Unternehmen bereiten die Nutzung vor. "Viele Unternehmen der Ernährungsindustrie haben sich schon auf den Weg gemacht und sind offen für den digitalen Wandel. Wenn man die Zukunftsszenarien mit dem heutigen Einsatz und den konkreten Planungen vergleicht, wird aber deutlich, dass Vieles noch Zukunftsmusik ist", mahnt Rohleder. "Wer damit rechnet, dass Technologien wie Künstliche Intelligenz und Blockchain bereits in zehn Jahren die Ernährungsindustrie bestimmen werden, der muss dafür heute die Weichen stellen."

Klarer Rechtsrahmen von der Politik gefordert
Gebraucht wird dafür aber auch die Politik: So fordern 95 Prozent der Unternehmen einen klaren Rechtsrahmen für Datensicherheit und 93 Prozent einen besseren Breitbandausbau. Auch ein praxistauglicher Datenschutz (90 Prozent) und Fördermittel für Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern (81 Prozent) stehen ganz oben auf der Wunschliste an die Politik. Minhoff: "Nur durch eine digitale Strategie kann die Lebensmittelproduktion am Standort Deutschland angesichts steigender Anforderungen auch langfristig international wettbewerbsfähig bleiben und die steigenden Anforderungen der Verbraucher an Transparenz und Qualität erfüllen." Es müsse nun darum gehen, das entsprechende Know-how ins eigene Unternehmen zu bekommen und dort zu halten. "Unternehmen, die heute auf digitale Technologien wie Künstliche Intelligenz oder Blockchain setzen oder damit zumindest experimentieren, können sich einen deutlichen Vorteil gegenüber ihren Wettbewerbern erarbeiten", resümiert Rohleder.

Über die Studie
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Befragung, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom und der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie durchgeführt hat. Dabei wurden 304 Unternehmen der Ernährungsindustrie ab 20 Mitarbeitern in Deutschland telefonisch befragt.
Grafik: BVE

Bundesregierung und Handel uneins über die Tierwohl-Kennzeichnung
Noch kein einheitliches Info-System für Fleischprodukte
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat die  handelseigenen Herkunftssiegel für Fleisch- und Fleischprodukte der  großen Supermarktketten als unzureichend kritisiert. Diese Kennzeichnung  sei zwar ein erster Schritt, sagte sie im Inforadio vom rbb:  "Aber der Handel hat nur einsortiert, was es schon gibt. Deshalb sind  die Kriterien auch etwas übersichtlich. Die beziehen sich nur auf den  Stall. Das staatliche Tierwohlkennzeichen, das ich anstrebe, das ist  dagegen viel umfassender."
Klöckner betonte, für den Verbraucher  sei durch die Etiketten des Handels weiter nicht ersichtlich, wie es um  das Wohl des Tieres in seiner gesamten Lebenszeit bestellt war. "Bei der  Haltungskennzeichnung des Handels handelt es sich nicht um eine  kreative Eigenleistung, sondern um ein Sortiersystem."
Die Fakten sehen jedoch differenzierter aus: Seit 1. April 2019 sind Fleisch- und Fleischprodukte in einigen Supermarktketten zum Teil einheitlich gekennzeichnet. Die Aufklärungs-Aktion der Handelsunternehmen läuft unter dem Dachbegriff "Haltungsform" (www.haltungsform.de) bzw. unter dem korporativen Leitthema "Initiative Tierwohl" (initiative-tierwohl.de). An beiden Infoformaten beteiligen sich die bundesweiten Händler Aldi Süd und Nord, Edeka, Netto, Kaufland, Lidl, Penny und Rewe. An der "Initiative Tierwohl" ist zusätzlich die Firma Wasgau aus dem Südwesten beteiligt.

Vier Stufen-System der Tierhaltungskennzeichnung
Konkret geht die stufenweise konzipierte Tierhaltungskennzeichnung "Haltungsform" über die Nur-Stallhaltung hinaus und sieht je nach Einstufung verschiedene prozentual gesteigerte Anforderungen vor wie mehr Platz im Stall, sogenanntes organisches Beschäftigungsmaterial wie Stroh, Picksteine, Zugang zum Außenklimabereich, Laufstall mit Außenklime oder Weide, keine Anbindung, Zugang zum Freigelände, Auslauf und Weidegang (z.B. in der Haltungsform Premium): Insgesamt sind es vier Haltungsstufen, die das Info-Label jeweils für Schwein, Hähnchen, Puten, Jungbullen / Ochsen, Färsen, Mastkälber, Schlachtkühe vorsieht (Details auf Haltungsform.de):

1. Stufe Haltungsform: Stallhaltung: gesetzliche Anforderungen / Teilnahme QS-System
2. Stufe Haltungsform: Stallhaltung Plus: höhere Tierwohlstandards, , z.B. mindestens 10 Prozent mehr Platz im Stall und zusätzliches Beschäftigungsmaterial
3. Stufe Haltungsform: Außenklima: deutliche mehr Platz und Frischluft-Kontakt
4. Stufe Haltungsform: Premium: noch mehr Platz und Auslaufmöglichkeiten - z. B. Bio-Fleisch

Messbare Tierwohlkriterien entwickelt
Die "Initiative Tierwohl" ist ein Bündnis aus Lebensmitteleinzelhandel, Landwirtschaft und Fleischwirtschaft. Gemeinsam bringen sie mehr Tierwohl in die Nutztierhaltung. Aktuell nehmen rund 6.200 schweine- und geflügelhaltende Betriebe mit über 570 Millionen Tieren aus ganz Deutschland an der "Initiative Tierwohl" teil. Die "Initiative Tierwohl" betont allerdings, dass ihre Kennzeichnung noch kein Qualitäts-Label sein könne, da größtenteils noch keine durchgehende Zertifizierung der Produktionskette möglich sei. Dazu müssten sämtliche fleischerzeugenden Betriebe (von der Aufzuch bis zur Mast) der "Initiative Tierwohl" angehören. Dieses Ziel lässt sich nicht auf einmal erreichen. Die "Initiative Tierwohl" hat in Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Wirtschaft messbare Tierwohlkriterien entwickelt, die über gesetzliche Regelungen hinausgehen und eine Erweiterung der in Deutschland anerkannten Qualitätssicherungssysteme darstellen. Landwirte, die freiwillig bestimmte Maßnahmen umsetzen, erhalten unabhängig vom Marktpreis ein Tierwohlentgelt. Finanziert wird die Initiative durch die teilnehmenden Einzelhandelsketten. Sie zahlen für jedes verkaufte Kilo Fleisch- und Wurstware von Schwein, Hähnchen und Pute - unabhängig vom Ladenpreis - 6,25 Cent auf ein Tierwohl-Konto ein. So kommen im Jahr 130 Millionen Euro zusammen.

Gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Die Aktion "Haltungsform" wiederum sieht die Verbesserung des Tierwohls als eine komplexe, gesamtgesellschaftliche Aufgabe an. Diese kann nur gelingen, wenn alle Partner in der Wertschöpfungskette – Landwirtschaft, Fleischwirtschaft, der Lebensmitteleinzelhandel und letztlich auch der Verbraucher – gemeinsam konkrete Veränderungen in Gang setzen. Mit "Haltungsform" und den entsprechenden Info-Labels will die Gesellschaft zur Förderung des Tierwohls in der Nutztierhaltung mbH, Bonn, eine Übersicht und Einordnung der verschiedenen Haltungsformen liefern, die der Erzeugung von Produkten tierischen Ursprungs zugrunde liegen: "Mit diesem Service-Angebot möchten wir zu mehr Transparenz für die Endverbraucher beitragen. Wir informieren hier über die einzelnen Stufen der Tierhaltungskennzeichnung und die dahinterliegenden Anforderungen", heißt es dazu auf der "Haltungsform"-Website.

Kaufland tauscht seinen "Haltungskompass" gegen "Haltungsform"
Kaufland-Kunden finden zukünftig die Kennzeichnung "Haltungsform" in den SB-Fleisch-Regalen. Kaufland hatte als einer der ersten Lebensmitteleinzelhändler bereits im Mai 2018 den "Haltungskompass" eingeführt, um die Haltungsbedingungen transparent zu machen. Dieser wird nun sukzessive auf die vereinheitlichte Kennzeichnung umgestellt.  Eine Veränderung der Einstufung von Produkten ergibt sich dadurch bei Kaufland nicht.
Im Januar 2019 beschloss der Lebensmitteleinzelhandel die Vereinheitlichung der verschiedenen Haltungskennzeichnungen unter dem Namen "Haltungsform". "Dies war ein wichtiger gemeinsamer Schritt, um eine bessere Vergleichbarkeit für den Verbraucher zu schaffen", so Stefan Rauschen, Einkaufsleiter Frische bei Kaufland Deutschland. "Die 'Haltungsform' ist bereits so konzipiert, dass sie grundsätzlich vereinbar ist mit der geplanten staatlichen Tierwohlkennzeichnung." Kaufland plant langfristig, die Stufe 2 "Stallhaltung Plus" als Kaufland-Mindeststandard zu etablieren. Rauschen: "Durch die bessere Transparenz können Kunden noch einfacher als bisher durch ihre Nachfrage über Haltungsbedingungen mitentscheiden."

Auch Lidl steigt auf "Haltungsform" um
Im Frühling 2018 setzte Lidl Deutschland "ein klares Zeichen im Frischfleisch-Kühlregal": Als erster Lebensmittelhändler kennzeichnete das Unternehmen Schweine-, Rind-, Puten- und Hähnchenfleisch mit dem Lidl-Haltungskompass. Seitdem informiert das 4-Stufen-System den Verbraucher einfach und transparent auf einen Blick, wie die Tiere jeweils gehalten wurden. Da die Haltungskennzeichnung allein jedoch keine Tierwohlstandards anhebt, hat Lidl sich mit der Einführung des Lidl-Haltungskompasses konkrete Ziele für eine tierwohlgerechtere Sortimentsgestaltung gesetzt und ein Zwischenziel bereits erfüllt: Rund  jedes zweite Frischfleischprodukt bei Lidl ist mittlerweile auf Stufe 2 "Stallhaltung Plus" oder höher. Langfristig plant Lidl, die Stufe 2 als Lidl-Mindeststandard zu etablieren.
"Seit der Einführung des Lidl-Haltungskompass vor knapp einem Jahr haben wir viel erreicht: Die Hälfte unseres Frischfleischsortiments ist mindestens auf Stufe 2, wir haben die Branche zum Umdenken gebracht und gemeinsam mit den Mitgliedern der 'Initiative Tierwohl' eine unternehmensübergreifende Haltungskennzeichnung entwickelt. Mit der so genannten 'Haltungsform' bieten wir Verbrauchern nun insgesamt mehr Transparenz und Einheitlichkeit", erläutert Jan Bock, Geschäftsleiter Einkauf bei Lidl  Deutschland. "Grundsätzlich merken wir, dass das Thema 'Tierhaltung' an Interesse gewonnen hat und Kunden mehr auf die Kennzeichnung achten."
Mit der brancheneinheitlichen Haltungsform kennzeichnet Lidl ab April alle Frischfleischprodukte. Wie zuvor der Lidl-Haltungskompass ist das vierstufige System kein Tierwohllabel, sondern zeigt den Kunden, wie die Tiere gehalten wurden. Die Haltungsform ist gut sichtbar auf der Oberseite jeder Schweine-, Rind-, Puten- und  Hähnchenfrischfleischverpackung angebracht. Dadurch werden Kunden unterstützt, eine bewusste Kaufentscheidung für eine tierwohlgerechtere Haltung zu treffen. Gekennzeichnet ist ausschließlich deutsche Rohware und damit alle Frischfleischprodukte der Lidl-Eigenmarke. Temporär verfügbare internationale Spezialitäten sind aktuell von der Kennzeichnung ausgenommen. - Foto 2

Ebenso wird bei Netto das "Haltungszeugnis" gegen "Haltungsform" getauscht
Ab Anfang April finden Kunden von Netto Marken-Discount die neue, branchenweit einheitliche Kennzeichnung "Haltungsform" auf ersten SB-Fleisch- und SB-Wurstprodukten der Netto-Eigenmarkenrange. Die vierstufige Haltungskennzeichnung wird zum Start bereits auf verschiedenen Grillartikeln aufgebracht. Bis Ende Mai werden alle Eigenmarken-Schweine-, Rinder- und Geflügelfleischartikel auf die neue Haltungsform-Kennzeichnung umgestellt. Die Hälfte des Eigenmarken-Frischfleischsortiments von Netto entspricht dabei mindestens Stufe 2. Für noch mehr Verbraucherorientierung und Herkunftstransparenz ersetzt Netto mit der Branchenkennzeichnung "Haltungsform" schrittweise sein eigenes Netto-Haltungszeugnis. Als eines der ersten Unternehmen im deutschen Lebensmittelhandel hatte das Unternehmen schon im Mai 2018 diese eigene Haltungskennzeichnung auf SB-Eigenmarken-Fleischprodukten eingeführt.
Netto gehört seit 2015 zu den Gründungsmitgliedern der "Initiative Tierwohl". Neben der Unterstützung der "Initiative Tierwohl" setzt Netto ein weiteres Zeichen für ein besseres Leben von Nutztieren und listet in seinem Sortiment Fleischartikel mit dem Tierschutzlabel "Für Mehr Tierschutz", das vielen Tieren zu besseren Haltungsbedingungen verhilft. Darüber hinaus arbeitet Netto ausschließlich mit zertifizierten Lieferanten zusammen, die regelmäßig durch entsprechende Institutionen wie IFS oder Qualität und Sicherheit GmbH (QS) kontrolliert werden. Zudem verzichtet die Edeka-Tochter im Eigenmarken-Bereich auf tierwohlgefährdende Maßnahmen wie etwa das Schnabelkürzen bei Legehennen, Stopfmast und Lebendrupf im Geflügelsegment sowie den Verkauf von Wachteleiern oder Mastkaninchen aus Käfighaltung. Darüber hinaus bietet Netto auch Hähnchen aus verbesserter Haltung von Privathof oder FairMast an. - Foto 3
Fotos: Kaufland / ITW / Lidl / Netto Marken-Discount




"Store of the Year 2019" für Rewe-Markt in alter Schiffsschraubenfabrik
Eleganter Nahversorger im Hamburger Industriedenkmal ausgezeichnet
Dort, wo zwischen 1882 und 1979 Schiffschrauben gigantischen Ausmaßes und Gewichts gegossen wurden, bietet heute ein eleganter Supermarkt urbanes Einkaufserlebnis mit Treffpunktcharakter: Der Rewe-Markt in den Zeisehallen. Die Art und Weise, wie in einem traditionsreichen Industriedenkmal im Hamburger Szenestadtteil Ottensen im Bezirk Altona ein Nahversorger realisiert wurde, ist für den Handelsverband Deutschland e.V. (HDE) preiswürdig. Im Rahmen des 15. Deutschen Handelsimmobilienkongresses erhielt der außergewöhnliche Supermarkt die Auszeichnung "Store of the Year 2019" erhalten.
Für die hochkarätig besetzte Jury zeichnet er sich vor allem durch seinen hohen Innovationsgrad und Erlebniswert aus. Die besondere Raum- und Innengestaltung, das Design, die Zusammensetzung des Sortiments sowie die Wareninszenierung haben Leitbildfunktion für die Branche. Der Clou dabei ist: Das veränderte Nutzungskonzept ermöglicht Anliegern wie Touristen den freien Zugang zu dem historischen Backsteingebäude. Aber auch darüber hinaus lädt der individuell gestaltete Supermarkt mit seinen hohen Frischeanteilen und Gastronomiebereichen zum Besuch und Verweilen ein.

Besonderes Schmuckstück
"Über den Preis freut sich mein ganzes Team und wir sind mächtig stolz darauf", sagt Rewe-Kaufmann Sasa Surdanovic. "Unser Markt in den Zeisehallen gehört sicherlich zu den besonderen Schmuckstücken in der großen Vielfalt der Rewe-Märkte. Er beweist eindrucksvoll, das Rewe selbst in denkmalgeschützten Immobilien und mit planerischen und architektonischen Herausforderungen Räume mit einzigartigem Einkaufs- und Aufenthaltskomfort schaffen können."

Karrees statt Regalreihen
Der Supermarkt ist in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich: Im Erdgeschoss gibt es statt langer Regalreihen kleine Karrees, die die Sortimente gliedern und die Kunden durch die Einkaufswelt führen. Auf rund 1.000 Quadratmeter Verkaufsfläche kombiniert der Nahversorger die Bedürfnisse der schnellen Verpflegung mit den Ansprüchen an Frische, Qualität und Regionalität beim Lebensmitteleinkauf. Die Frischetheken für Fleisch, Wurst und Käse mit einer Vielzahl an im Hause produzierter Ware stellen den Mittelpunkt des Marktes dar. Von hier aus erstrecken sich rundherum die verschiedenen Abteilungen - von der Obst- und Gemüseabteilung mit Salatbar und Saftpresse bis zur exklusiven Weinauswahl. Einen zentralen Platz im Markt hat der selbstbetriebene Gastro-Bereich. Dort erhalten die Kunden verschiedene Gerichte und Snacks sowie einen wechselnden Mittagstisch, der auch vegane Angebot beinhaltet. Kunden können sich zudem ihr Fleisch aus der Theke aussuchen, das dann direkt im Zeise-Grill zubereitet werden kann.

Gemütliche Empore mit Musik
In die bestehende denkmalgeschützte Stahlträgerkonstruktion wurde eine Empore mit Sitzmöglichkeiten und einem Klavier installiert. Die gemütliche Fläche dient den Kunden dafür, aus der Vogelperspektive dem Treiben im Supermarkt zuzuschauen, in ruhigerer Atmosphäre Gespräche zu führen oder nur zu entspannen. Aber auch für externe und interne Veranstaltungen steht das Auditorium zur Verfügung. Die gesamte Inneinrichtung des Supermarktes nimmt mit großer Detailliebe Bezug auf die Historie des Gebäudes. So wird unter anderem eine ehemalige Gussform für Schiffsschrauben durch einen Glasboden überdeckt, beleuchtet und erlebbar gemacht. Hervorstechend sind auch die schweren rostigen Eisenträger für den Kran, der über Jahrzehnte die Schrauben in der Halle transportierte. Neben dem Eingang stehen hinter Glas die Original-Öfen. Schwarz-Weiß-Fotos aus dem Hamburger Stadtarchiv komplettieren den Traditionsbezug. Fazit: Der Rewe-Markt in den Zeisehallen bietet einen erlebnisorientierten Lebensmitteleinkauf durch die perfekte Adaption an einen herausfordernden Standorts und bereichert dadurch den Hamburger Szenestadtteil Ottensen.

Über den Handelsimmobilienpreis
Der Handelsimmobilienpreis "Store of the Year" wird jährlich vom Handelsverband Deutschland (HDE) in den Kategorien Food, Fashion, Living und Out of Line an neu eröffnete oder umgebaute Handelsbetriebe verliehen. Die Kreativität und Innovationsbereitschaft des deutschen Einzelhandels wird nicht zuletzt über die vielfältigen und gelungenen Geschäfte mit ihren hervorragenden Verkaufsräumen sowie Schaufenstergestaltungen sichtbar.
Fotos: Rewe Markt GmbH

Netto Marken-Discount macht Ernst:
Kein Einweg-Plastikgeschirr mehr im Sortiment
Netto Marken-Discount setzt sein Engagement für eine nachhaltigere Sortimentsausrichtung auch im Jahr 2019 konsequent fort: Im Jahr 2019 nimmt der Lebensmittelhändler bundesweit alle Kunststoff-Einweggeschirrartikel dauerhaft aus dem Sortiment. Die entsprechenden Verkaufsdisplays mit Messern, Gabeln, Löffeln, Bechern und Schnapsgläsern aus Kunststoff werden künftig aus allen rund 4.200 Netto-Filialen in Deutschland entfernt.
Im weiteren Verlauf der Jahre 2019 und 2020 sind zusätzliche Maßnahmen zur Vermeidung des Einsatzes von Kunststoff geplant. Damit setzt Netto Marken-Discount erneut ein positives Signal und entspricht bereits vor Inkrafttreten eines EU-weiten Verbots diverser Einwegplastikartikel ganz konkret dem Wunsch vieler Verbraucher nach einem reduzierten Kunststoffeinsatz.
 
„Weltweit ist viel zu viel Einwegplastik im Umlauf. Vieles davon landet in unseren Meeren. Als führender Lebensmitteleinzelhändler können wir in Deutschland einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, das Aufkommen von Einwegkunststoff zu reduzieren. Diese Verantwortung nehmen wir schon lange sehr ernst“, sagt Christina Stylianou, Leiterin Netto-Unternehmenskommunikation. Laut Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) fielen 2017 in Deutschland fast 66.000 Tonnen Abfall für Party- bzw. Picknickbedarf privater Haushalte an, d. h. unbefüllt gekauftes Einweggeschirr, Einwegbesteck, Strohhalme sowie Einweg-Grillschalen.
 
Die bundesweite Auslistung von Kunststoffeinweggeschirr aus dem Sortiment ist ein weiterer wichtiger Schritt in der umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie von Netto Marken-Discount. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf dem Thema Verpackung, das auch im Fokus der strategischen Partnerschaft von Netto mit dem WWF steht. Das Ziel: Netto will bei seinen Eigenmarkenprodukten ganz auf Verpackung verzichten, sie reduzieren, besser recycelbar machen und sie zunehmend aus recyceltem Material herstellen. Vor diesem Hintergrund hatte der Lebensmittelhändler im Oktober 2018 neue, leichtere Geflügelverpackungen im SB-Bereich eingeführt, die jährlich 13 Tonnen Plastikmüll einsparen. Ähnliches erreicht Netto bei mehreren Eigenmarken-Fleischartikeln seit diesem Jahr mit der sogenannten FlatSkin-Verpackung: Im Vergleich zu herkömmlichen Kunststoffschalen in gleicher Größe sind durch die sehr dünne, luftdicht anliegende Skin-Folie bis zu 60 Prozent weniger Verpackungsmaterial nötig. Auch durch den Einsatz des sogenannten Natural Branding reduziert Netto unnötige Umverpackungen und Etiketten bei vielen Bio-Artikeln seines Obst- und Gemüsesortiments. Die Kennzeichnung wird statt auf einer Kunststoffverpackung oder auf einem Aufkleber per Laser direkt auf der Oberfläche der Produkte aufgebracht.
Foto: pixabay

Kaufland fordert die deutschen Gaumen heraus:
Würmer und Insekten aus dem Supermarkt
Ob als Snack zwischendurch, die nächste Party oder die eigene Dschungelprüfung für zuhause: Bei Kaufland sind ab dieser Woche exotische Snacks erhältlich. Zum Start gibt es Buffalo- und Mehlwürmer, Grillen und Insekten-Proteinriegel. Zusätzlich werden bald Nudeln, Müsli sowie Würmer und Riegel in weiteren Geschmackrichtungen verfügbar sein.
Auf der Welt gibt es aktuell rund 1.900 verschiedene essbare Insekten. Im Vergleich zu anderen tierischen Proteinquellen von Nutztieren wie Hühnern, Schweinen und Kühen benötigen Würmer und Insekten weniger Platz, Wasser und Futter. Außerdem wachsen und vermehren sie sich schneller. Sie sind zudem reich an Ballaststoffen, ungesättigten Fettsäuren und Mikronährstoffen wie Kupfer, Eisen und Magnesium. Ein weiterer Benefit: Der essbare Anteil der Insekten liegt bei rund 80 Prozent. Während für viele Menschen aus westlichen Ländern der Verzehr von Insekten unvorstellbar ist, gehört das Essen der Kaltblüter in vielen Teilen von Asien, Afrika und Lateinamerika zum Alltag. Sie werden im Ganzen oder auch zermahlen als Pulver oder Paste verzehrt. Zusätzlich können die Insekten als Ergänzung von traditionellen Futtermittelquellen wie Soja, Mais, Getreide dienen.

Über die Produkte  
Die Produkte werden von dem französischen Unternehmen Jimini's hergestellt. Die bei Kaufland erhältlichen Buffalowürmer gibt es in der Geschmacksrichtung Sauerrahm und Zwiebel, die Mehlwürmer in Knoblauch und Kräuter. Beide 18-Gramm-Packungen kosten jeweils 6,99 Euro. Die Würmer erinnern von der Konsistenz her an Chips. Um Nährstoffe und Geschmack zu erhalten, werden die Würmer im Gegensatz zu den meisten Chips nicht heiß frittiert oder gebacken, sondern bei niedrigen Temperaturen verarbeitet. Die 14-Gramm-Packung der Grillen in Salz-und Essiggeschmack ist ebenfalls für 6,99 Euro erhältlich. Der 40-Gramm-Riegel mit Insektenprotein aus gemahlenen Grillen schmeckt nach Apfel, Zimt und Karamell und kostet 1,99 Euro.
Foto: Kaufland


Edeka bietet kreativen Gründern eine Startrampe
Food der Zukunft entsteht im Szenekiez
Direkt neben dem Edeka-Center in Berlin Moabit hat der neue "Food Tech Campus" eröffnet. Hier haben leidenschaftliche und kreative Gründerinnen und Gründer mit ihren Start-ups gemeinsam mit Edeka Kaufleuten die Chance, die Zukunft des Lebensmittelhandels entscheidend mitzugestalten und Impulse für ihre Geschäftsentwicklung zu setzen.
Neben zeitlich flexiblen Arbeitsplätzen für das Zusammenarbeiten in einem sogenannten Co-working-Space bieten ein Küchenstudio und eine Eventfläche Platz zum Entwickeln, Probieren und Austauschen sowie den direkten Kontakt zum Kunden. Ab sofort haben Gründer die Möglichkeit, sich für eine Mitgliedschaft zu bewerben. Auch Bringmeister, der Online-Lieferdienst von Edeka, findet hier sein neues Zuhause. Insgesamt bietet der "Food Tech Campus" Platz für mehr als 130 Arbeitsplätze.
Der Anspruch der Kunden an Lebensmittelhändler steigt kontinuierlich. Ausgehend von dieser Erfahrung - direkt aus den Edeka-Märkten - werden nun aus der Gründerszene in Berlin Impulse gesetzt und der Einkauf von morgen gestaltet - mit innovativen Produkten und Services in direkter Rückkopplung mit dem Kunden.

Food Academy, Food Space und Events: Startrampe für neue Geschäftsmodelle
Der "Food Tech Campus" bietet Gründern, mitten im Szenekiez Moabit, verschiedene on- und offline-Services an, um ihnen eine Startrampe für ihr Geschäftsmodelle zu bieten. Mit einer Mitgliedschaft können sich Gründer in der Food Academy von Edeka-Experten und erfolgreichen Mentoren z.B. in einem Einzel-Coaching coachen oder ihre Produkte im "Testing Pannel" analysieren lassen. Für Workshops, Produktseminare oder Produktvorstellungen, Fotoshootings und Veranstaltungen hält der Food Space Workshop-Flächen, ein Küchenstudio sowie eine Eventfläche bereit. Darüber hinaus berichten Experten in verschiedenen Eventformaten, u.a. bei einem "Best Practice Talk", über ihre Erfolgsmethoden und -rezepte oder geben Gründern beim Verkaufsgespräch, dem so genannten "Buyers Pitch", Tipps zur Produktvorstellung.
Neben Veranstaltungen für die Campus-Mitglieder sind außerdem Events für Interessierte geplant.

"foodstarter" fördert bereits Kooperationen von Gründern und Kaufleuten
Schon seit zwei Jahren setzt Edeka mit der Online-Plattform "foodstarter" ein Zeichen für Innovationen und fördert die Zusammenarbeit von Gründern und Edeka-Einzelhändlern. Mehr als 200 Start-ups mit rund 700 Artikeln haben bereits das Angebot genutzt, rund 1.000 Edeka Kaufleuten ihre Produkte vorzustellen, die dann in den Märkten getestet werden können. Der Vorteil: Die Gründer erhalten so eine direkte Rückmeldung zu Verpackungsgrößen, Preiskonzepten und Regalplatzierungen, um ihr Produkt noch wettbewerbsfähiger zu machen.
Foto: obs/EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG

Edeka engagiert sich bei der Vermeidung von Einwegverpackungen an der Bedientheke
Praxistest mit der Mehrwegdose
"Darf's ein bisschen mehr sein?" ist die klassische Frage an der Fleisch- oder Käsetheke im Supermarkt. Wenn es aber um die Verpackung geht, wünschen sich viele Verbraucher eher weniger! Daher startet Edeka jetzt einen wegwei­senden Praxistest: In einem Pilotmarkt in Büsum haben Kunden die Möglich­keit, frische Lebensmittel an der Bedientheke mit einer Mehrwegdose einzukau­fen. "Das neue System ist einfach, praktisch und hilft dabei, Einwegverpackungen aus Plastik oder Papier zu vermeiden", so Rolf Lange, Sprecher der Edeka-Zentrale.
Edeka und WWF haben sich das klare Ziel gesetzt, sinnvolle Alternativen zu Einwegver­packungen im Einzelhandel zu schaffen. Aus verschiedenen Systemen, die bereits bei Edeka-Kaufleuten im Einsatz sind, wurde nun ein Konzept entwickelt, das zukünftig breiten Einsatz an den Bedientheken für Wurst und Käse finden könnte. Das Prinzip ist einfach: Der Kunde erhält die Mehrwegdose zusammen mit seiner Ware an der Theke und bezahlt beides an der Kasse. Beim nächsten Besuch bringt er seine Dose wieder mit und gibt sie über eine Sammelbox in den Mehrwegkreislauf. Die gesammelten Dosen werden im Markt gereinigt und stehen dann wieder in einwandfreiem Zustand an den Theken bereit - der Kunde kann sie kostenfrei wieder verwenden.

Eine Initiative von Edeka-Kaufleuten
Einer der Ideengeber des innovativen Modells ist Edeka Bergmann in Lüneburg. "Unsere Kun­den waren sofort von diesem Angebot begeistert", so Kauffrau Meike Bergmann, die bereits seit 2016 auf ihre "Frischeboxen" setzt. Auch andere Edeka-Kaufleute bieten vergleichbare Lösungen an. Die Edeka-Zentrale und der WWF haben das Konzept nun geprüft - auch hinsichtlich aller lebensmittelrechtlichen Vorgaben - und für den systema­tischen Einsatz in den Edeka-Frischetheken optimiert. Nun startet ein weiterer Praxistest in einem Edeka-Markt in Büsum. Kaufmann Andreas Jensen: "Mich hat die Idee sofort über­zeugt. Mehrweg statt Einweg, das ist der richtige Weg, um Verpackungsmüll zu vermei­den. Gerade wir Edeka-Kaufleute mit unseren Frischetheken können gemeinsam mit unseren Kunden hier viel bewirken."
Verantwortungsvoll verpackt
Gemeinsam mit dem WWF arbeitet der Edeka-Verbund bereits seit 2015 daran, den ökolo­gischen Fußabdruck im Themenfeld "Verpackungen" zu reduzieren. Oberste Priorität besitzt dabei immer die Verpackungs­vermeidung. Ist der Verzicht nicht möglich, geht es um den möglichst sinnvollen Einsatz von Verpackungen, beispielsweise mittels Förderung von Mehrweg statt Einweg. "Viele Menschen fragen sich beim Einkauf, wie sie selbst einen Beitrag zur Reduzierung des Verpackungsbergs leisten können. Die Mehrwegdose stellt einen sinnvollen Ansatz dar, der es ermöglicht, ganz einfach selbst aktiv zu werden", sagt Dr. Marina Beermann, Leiterin der Kooperation mit Edeka bei WWF Deutschland.

Edeka und WWF - strategische Partner für Nachhaltigkeit
Die im Jahr 2009 begonnene Kooperation zum Schutz der Meere und für nachhaltige Fischerei wurde 2012 zu einer umfassenderen und langfristigen Partnerschaft weiterentwickelt. Der WWF berät Edeka wissenschaftlich fundiert in unterschiedlichen Themen- und Sortimentsbereichen. Schwer­punkte sind Fisch und Meeresfrüchte, Holz/Papier/Tissue, Palmöl/Palmkernöl, Soja/ Nachhalti­gere Nutztierfütterung, Süß­wasser, Klima, Verpackungen und Beschaffungsmanagement. Ziel­setzung ist es, die natürlichen Ressourcen der Erde zu schonen, den ökologischen Fußabdruck von Edeka Schritt für Schritt deutlich zu verringern und immer mehr Kunden für nachhaltigere Pro­dukte sowie nachhaltigeren Konsum zu begeistern.
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